aus der Wendlinger Zeitung vom 2. November 2013
Hilfe für einen „friedvollen Ort“
Afrikaabend der Unterboihinger Kulissaschiaber und des MiT mit Helga Landsmann am 21. November im Treffpunkt Stadtmitte
Von Christa Ansel
Seit über 20 Jahren lebt die in Nürtingen geborene Helga Landsmann als Entwicklungshelferin im afrikanischen Simbabwe. In der Nähe von Bulawayo bildet sie junge Menschen zu Schreinern aus. Seit Jahren wird das Projekt „Ekuthuleni“ von den Unterboihinger Kulissaschiabern unterstützt. Am 21. November wird jetzt eingeladen zu einem Afrikaabend in den Treffpunkt Stadtmitte.
Die Nürtingerin Helga Landsmann lebt und arbeitet im afrikanischen Simbabwe. In der Nähe von Bulawayo bildet die Entwicklungshelferin Jugendliche zu Schreinern aus. pm
WENDLINGEN. Die Unterboihinger Kulissaschiaber treten seit über einem Vierteljahrhundert in jedem Jahr mit einem immer wieder neuen Laienspiel auf. Ihre Aufführungen finden stets begeisterte Zuschauer. Von dem immensen Aufwand, den die seit vielen Jahren konstante Laienspielgruppe betreibt, von dem großen Engagement, das die Spieler bei allen Vorstellungen spüren lassen, profitieren immer auch andere. In jedem Jahr werden die Erlöse aus den Einnahmen der Vorstellungen von den Kulissaschiabern gespendet. Unter anderem an das Projekt „Ekuthuleni“ von Helga Landsmann in Simbabwe.
Mit dem Afrikaabend am Donnerstag, 21. November, ab 19.30 Uhr im Treffpunkt Stadtmitte wollen die Kulissaschiaber ihrem Publikum danken und gleichzeitig zeigen, wohin die Erlöse aus den Aufführungen fließen, wofür die Gelder verwendet werden.
Gestaltet wird der Afrikaabend gemeinsam mit Wendlingens Bürgertreff, dem MiT. Das MiT-Team wird die Besucher gewohnt kulinarisch verwöhnen. Und mit dabei sind der Chor „Quintessenz“ der Jugendchöre St. Kolumban und die Trommlerin Heike Schulz, die für den musikalischen Rahmen sorgen. Und natürlich kommt die Frau zum Afrikaabend nach Wendlingen, deren Projekt im afrikanischen Simbabwe unterstützt wird: Helga Landsmann. In Wort und Bild wird sie darüber berichten, was mit den Spenden aus dem Nürtinger Raum geschieht.
Unterstützt wird „Ekuthuleni“ nicht nur von den Unterboihinger Kulissaschiabern. In Nürtingen hat sich vor vielen Jahren schon ein gleichnamiger Verein gebildet, der die Entwicklungshilfe-Projekte von Helga Landsmann tatkräftig unterstützt. Und auch die Aktion „Licht der Hoffnung“ unserer Zeitung hat im Jahr 2000 das Ausbildungszentrum mit einer beachtlichen Spendensumme bedacht.
Die Faszination Simbabwes spürte Helga Landsmann zum ersten Mal bei einer Reise durch das unter Armut und der politischen Diktatur eines Robert Mugabe leidende Land. Seit 1991 lebt und arbeitet die engagierte Holzmechanikerin selbst in Simbabwe, hat dort ein Schreinerei-Projekt aufgebaut. Das trägt den Namen „Ekuthuleni“, „friedvoller Ort“, und bildet Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien zu Schreinern aus. In über 20 Jahren ist aus „Ekuthuleni“ ein Ausbildungszentrum geworden.
All das Mühen von Helga Landsmann trägt dazu bei, dass junge Menschen eine Berufsausbildung erhalten und so in die Lage versetzt werden, für sich und ihre Familien eine Existenzgrundlage zu schaffen. Nach der meist zweijährigen Ausbildung gehen die jungen Menschen zurück in ihre Heimatdörfer, um dort ganz praktisch das umzusetzen, was sie bei Helga Landsmann und ihren Mitstreitern gelernt haben.
Ergänzt wird der berufliche Lehrplan mit Unterrichtsstunden im ökologischen Ackerbau oder in der Hühnerzucht. Gezeigt wird, wie mit Solarenergie gekocht werden kann oder wie Trockenöfen gebaut werden. Neuerdings gehört zu „Ekuthuleni“ auch eine mobile Werkstatt, das Berufsberatungsprojekt „Bridgebuilders“.
Der Afrikaabend der Kulissaschiaber und des MiT ist offen für alle Interessierten. Es wird kein Eintritt verlangt. Wer das afrikanische Projekt unterstützen möchte, ist eingeladen zu spenden.
Die Unterboihinger Kulissaschiaber werden „Ekuthuleni“ übrigens auch wieder mit einem Teil des Erlöses der bevorstehenden Spielsaison 2014 unterstützen. Derzeit laufen die Proben für das aktuelle Stück „Ruhestand – und plötzlich ist die Ruhe weg“ auf Hochtouren. Die Aufführungen der Kulissaschiaber sind am 25. und 26. Januar im katholischen Gemeindehaus St. Georg in der Bürgerstraße und am 7., 8., 9., 14., 15. und 16. Februar im Treffpunkt Stadtmitte in Wendlingen.