Ekuthuleni – Ausbildung fürs Leben – Training for Life

AUSBILDUNG FÜRS LEBEN = TRAINING FOR LIFE
Im Zwei-Jahres-Turnus werden zehn junge Männer im Schreinerhandwerk ausgebildet. Sie kommen meist aus weit entfernten ländlichen Gegenden und aus Familien, die sich eine Berufsausbildung für ihre Kinder nicht leisten können. In Simbabwe kostet sowohl die Schul-, als auch die Berufsausbildung Geld. 

EKUTHULENI-AUSBILDUNG
bedeutet nicht nur Theorie und Praxis in der Lehrwerkstatt; von Beginn an arbeiten die Lehrlinge an Aufträgen mit: Holzdecken, Möbelreparaturen, Sargbau, Dachstuhl-Reparaturen. Holzprodukte wie Stühle, Hocker, kleine Tische, Bilderrahmen, Topfuntersetzer u.v.m. sind Lehr- und Werkstücke.

GEMEINSAMES LEBEN
Die Auszubildenden erfüllen zusammen weitere Aufgaben: z.B. die Bewirtschaftung eines Gemüsegartens zur Ergänzung des Speiseplans, Instandhaltungsarbeiten auf dem Gelände und an Gebäuden, Internatsleben mit Regeln und Diensten.

WAS BRINGT DIE ZUKUNFT?
Nach erfolgreicher Abschlußprüfung haben die Absolventen die Möglichkeit mit ihrem erworbenen Wissen in ihre Heimatdörfer zurückzukehren, sich selbstständig zu machen oder ihre Fähigkeiten in der angegliederten, selbst verwalteten Produktionswerkstatt zu vertiefen, wo professionelle Auftragsarbeiten von ehemaligen Absolventen ausgeführt werden.

AUSBIDLUNG IN SIMBABWE – Erklärungen unseres Ausbilders Mishack Mugiyo
Im simbabwischen Bildungssystem ist vorgesehen, dass Schüler und Schülerinnen mindestens elf Ausbildungsjahre durchlaufen: sieben Jahre Primärausbildung und danach vier Jahre höhere Schulbildung, die dann dazu befähigt (… im Idealfall … Anm. d. Red.) das College zu besuchen.
Einige unserer Lehrlinge konnten nicht einmal ihre Primärausbildung (grade 1-7) abschließen und einige konnten auch nicht die Sekundarstufe absolvieren (form 1-4). In Simbabwe muss für Bildung Schulgeld bezahlt werden. Wegen der harten wirtschaftlichen Lage können sich das viele Familien nicht leisten.
Aus den Steckbriefen der Auszubildenden erfährt man auch, dass der Großteil der Lehrlinge bereits einen Elternteil verloren hat, sie also Halbwaisen sind. Bei einem Großteil der Auszubildenden fehlt der Vater, der traditionellerweise der Brotverdiener ist. Fast alle Eltern der Lehrlinge sind darauf angewiesen ein Stück Land zu bebauen, um ihre Familien zu ernähren = subsistence farming. (Der Ackerboden wird meist noch von Hand mit einer Hacke aufgelockert oder mit Hilfe eines Ochsens gepflügt; Anmerkung der Redaktion). Eine andere Einnahmequelle haben sie nicht.
Auch für die Ausbildung auf Ekuthuleni muss ein Ausbildungsbeitrag geleistet werden. Diesen Beitrag erbringen die Auszubildenden entweder in bar oder alternativ auch in Naturalleistungen wie Mais oder Hühner.